Der Himmel hat vier Ecken (DVD)
Unten, vom dunklen Hinterhof ihrer Mietskaserne aus gesehen, reduzieren die Mauern der eng stehenden Häuser den Himmel ganz oben auf ein schmales Quadrat. Für Joschi, 13 (Moritz Jahn), und Niko, 14 (Lukas Mrowietz), hat der Himmel vier Ecken. Vier Ecken hat...
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Produktdetails
Produktinformationen zu „Der Himmel hat vier Ecken (DVD)“
Unten, vom dunklen Hinterhof ihrer Mietskaserne aus gesehen, reduzieren die Mauern der eng stehenden Häuser den Himmel ganz oben auf ein schmales Quadrat. Für Joschi, 13 (Moritz Jahn), und Niko, 14 (Lukas Mrowietz), hat der Himmel vier Ecken. Vier Ecken hat auch die Leinwand im benachbarten Kino, auf der die Jungs heimlich den Vampir Graf Karpatovicz (Udo Kier) bewundern. All ihre Hoffnungen setzt Nikos Schwester Tatjana (Susianna Kentikian) auf die vier Ecken des Boxrings, in den sie täglich steigt, um irgendwann aus der Tristesse des herunter gekommenen Wohnblocks aussteigen zu können. Die Freundschaft der beiden Jungs wird auf eine harte Probe gestellt, als Nikos Angebetete, die schöne Jessica (Sophie Schirmer), sich für Joschi zu interessieren beginnt.
Inhaltsverzeichnis zu „Der Himmel hat vier Ecken (DVD)“
- Wendecover
Mitwirkende zu „Der Himmel hat vier Ecken (DVD)“
Darsteller: | Moritz Jahn (Joschi), Charly Hübner (Jens) , Lukas Mrowietz (Niko), Sophie Charlotte (Jessica), Udo Kier (Graf Karpatovicz) , Sven Walser (Schieweck), Susi Kentikian (Tatjana), Lisa Maria Potthoff (Katharina) , Anja Topf (Nina), Fahri Yardim (Gündal) , Mark Zak (Boris), Doris Kunstmann (Marlene), David Michael Johnson (Daniel), Sandra Borgmann (Julia) , Hannes Hellmann (Lehrer Dr. Sommer) , Gro Swantje Kohlhof (Hanna), Pauline Fuchs (Laura), George Kochbeck (Kantor Schmidt), Andrea Paula Paul (Kerstin) |
Drehbuchautor: | Klaus Wirbitzky |
Kamera: | Michael Tötter |
Kostüm: | Petra Kilian |
Maske: | Rolf Baumann, Barbara Kreuzer |
Musik: | George Kochbeck |
Produzenten: | Ute Schneider, Christof Groos |
Regisseur: | Klaus Wirbitzky |
Marke: | GOOD MOVIE |
Vertrieb: | INDIGO |
Label: | Zorro |
Verleih: | GOOD!MOVIES |
Verlag: | 375 Media |
Jahr: | 2011 |
Autoren-Porträt von Klaus Wirbitzky
Charly Hübner wurde für seine Hauptrollen, u. a. im Rostocker Polizeiruf 110 oder in Bornholmer Straße, bereits vielfach mit renommierten Preisen ausgezeichnet, zuletzt mit dem Grimme-Preis. In Produktionen wie Ladykracher oder im Kinoerfolg Bibi & Tina stellte er auch sein komisches Talent unter Beweis. Er hat bereits zahlreiche Hörbücher für Erwachsene und Kinder eingelesen.
Bibliographische Angaben
- Autor: Klaus Wirbitzky
- DVD
- FSK: ab 6 Jahre, farbig, Spieldauer: 95 Minuten
- Sprache: Deutsch
- Studio: 375 Media
- EAN: 4047179588485
- Erscheinungsdatum: 21.10.2011
Rezension zu „Der Himmel hat vier Ecken (DVD)“
Ein trister Hamburger Hinterhof ist für Kinodebütant Klaus Wirbitzky Ausgangspunkt für ein skurriles Konglomerat aus Boxerkrimi, Coming-of-Age-Story und Scheidungsdrama."Wo geht's lang? - ich weiß es nicht" - diese Textzeile eines Songs aus "Der Himmel hat vier Ecken" ist bezeichnend für einen Film, der sich im Kern mit der Ziel- und Orientierungslosigkeit von pubertierenden Jugendlichen auseinandersetzt. Weil aber (zu) viele Nebenschauplätze eröffnet und Nebenfiguren eingeführt werden, wird die eigentliche Aussage des ambitionierten Dramas mit fortschreitender Handlung mehr und mehr verwässert. In seinem Kinodebüt entführt Klaus Wirbitzky, versierter Regisseur von Kinder- und Jugend-TV-Formaten wie die Krimiserie "Die Pfefferkörner" oder dem Klassiker "Sesamstraße", in einen schäbigen Hinterhof, der, wenn man nach oben blickt, lediglich ein kleines Quadrat des Hamburger Himmels freigibt. In diesem tristen Ambiente soll der 13-jährige Joschi (Moritz Jahn) nach der Trennung seiner Eltern ein neues Zuhause finden. Leichter gesagt als getan. Denn zum einen ist Joschi nicht gerade mit viel Selbstbewusstsein gesegnet, zum anderen machen die meisten Mieter alles andere als einen vertrauenswürdigen Eindruck - allen voran ein hinkender Hausmeister, der alles verbietet. Erst als Joschi mit dem etwa gleichaltrigen, aus Kasachstan stammenden Niko Freundschaft schließt, scheint sich der Junge zu akklimatisieren. Doch schon bald treibt die schöne Jessica (Sophie Schirmer) einen Keil zwischen die Kumpels.
Diese Dreiecksgeschichte verlässt Wirbitzky im Laufe des Films, um sich auf Nikos Schwester Tatjana, gespielt von Susianna Kentikian, Weltmeisterin im Fliegengewicht, zu konzentrieren. Tatjana ist eine talentierte Boxerin, die in ihrem Sport unbedingt Karriere machen will, um sich und ihrer Familie ein besseres Leben zu ermöglichen. Doch ausgerechnet ihren ersten wichtigen Kampf soll sie absichtlich verlieren, weil es ihr korrupter Manager so will. Niko hat zufällig
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mitbekommen, dass der Sieg seiner Schwester verkauft wurde und setzt nun alles daran, die "Ehre" seiner Familie zu retten.
Boxerkrimi und Milieustudie, Coming-of-Age-Story und Scheidungsdrama - Wirbitzky packt unglaublich viel in einen einzigen Film und räsoniert darüber hinaus auch über Alkoholsucht, Ausländerfeindlichkeit und mannigfaltige Probleme der Psyche. Dabei kann er zwar auf eine ganze Reihe gestandener Schauspieler wie Charly Hübner als überforderter allein erziehender Vater, Doris Kunstmann als verständnisvolle Kleinkinobesitzerin oder Lisa Maria Potthoff als seelisch angeschlagener Schöngeist zurückgreifen, die einzelnen Protagonisten finden jedoch nur selten Bindung zueinander und ihre Dialoge (insbesondere der Jugendlichen) wirken hölzern. Die Traumsequenzen von Joschi sind zuweilen ganz witzig und originell - etwa wenn der von Udo Kier gespielte Vampir Graf Karpatowicz von der Leinwand in den Kinosaal herabsteigt, leiden aber an der budgetbedingt nicht ganz gelungenen technischen Umsetzung. "Im Film ist alles möglich", heißt es einmal ganz richtig. Doch nicht alles funktioniert in einem Film, der laut Pressetext "für Mädchen, Jungs und die ganze Familie" gedacht ist. lasso.
Boxerkrimi und Milieustudie, Coming-of-Age-Story und Scheidungsdrama - Wirbitzky packt unglaublich viel in einen einzigen Film und räsoniert darüber hinaus auch über Alkoholsucht, Ausländerfeindlichkeit und mannigfaltige Probleme der Psyche. Dabei kann er zwar auf eine ganze Reihe gestandener Schauspieler wie Charly Hübner als überforderter allein erziehender Vater, Doris Kunstmann als verständnisvolle Kleinkinobesitzerin oder Lisa Maria Potthoff als seelisch angeschlagener Schöngeist zurückgreifen, die einzelnen Protagonisten finden jedoch nur selten Bindung zueinander und ihre Dialoge (insbesondere der Jugendlichen) wirken hölzern. Die Traumsequenzen von Joschi sind zuweilen ganz witzig und originell - etwa wenn der von Udo Kier gespielte Vampir Graf Karpatowicz von der Leinwand in den Kinosaal herabsteigt, leiden aber an der budgetbedingt nicht ganz gelungenen technischen Umsetzung. "Im Film ist alles möglich", heißt es einmal ganz richtig. Doch nicht alles funktioniert in einem Film, der laut Pressetext "für Mädchen, Jungs und die ganze Familie" gedacht ist. lasso.
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