Hinter den sieben Bergen

Daniela Drescher, geboren 1966, ist eine international gefeierte Illustratorin und Autorin. Nach verschiedenen Auslandsaufenthalten und Tätigkeit in der Heilpädagogik folgte eine Ausbildung zur Maltherapeutin. Aus der langjährigen maltherapeutischen Arbeit mit Kindern entstanden ihre zahlreichen Bilderbücher. Neben ihren eigenen Bilderbüchern hat sie auch mehrere Klassiker der Weltliteratur illustriert. Ihre Bilderbücher und illustrierten Kinderbücher bestechen dabei durch einen Stil, der Kinder wie Erwachsene weltweit anspricht. In ihren mittlerweile über 40 Büchern vermittelt sie ihren jungen Leser*innen einen unmittelbaren Zugang zur Natur sowie zu sozialen Themen. Darüber hinaus setzt sie sich regelmäßig für Naturschutzorganisationen ein. Webseite: www.danieladrescher.de Instagram: @danieladrescher_studio

Der Untertitel "Das große Buch der Zwergengeschichten" verrät, dass man dieses Buch in jedem guten Kinderzimmer braucht, denn Zwerge sind klein, und Kinder fühlen sich oft kleiner, als sie sind. Deshalb sind diese 44 Märchen und Sagen genau richtig für sie, wenn sie Identifikationsfiguren brauchen, die ihnen das Kleinsein erleichtern. Viele erwachsene Menschen glauben, dass Zwerge, Wichtel und Elfen Erfindungen der Märchen wären, aber Kinder wissen, dass es sie gibt. Ich kannte ein Kind, sie hieß Nicole, war 10 Jahre alt, ein eher grobes Gemüt und durch viele große Geschwister schon eingeführt in die Geheimnisse des Lebens, an Zwerge jedenfalls glaubte sie schon lange nicht mehr. Aber dann gab es eine Lehrerin, die immer wieder Zwergengeschichten erzählte, und dann eines Tages bat Nicole um ein Gespräch unter vier Augen. Es war ihr peinlich, vor der ganzen Klasse davon zu erzählen, dass sie im Park hinter einem Baum eine rote Mütze im Wind fliegen sah ... offensichtlich rannte ein Wichtelkind um sein Leben. Nicole war im höchsten Maße besorgt, denn sie wusste ja aus den Märchen, wie wichtig das Wohlergehen der kleinen Wesen für uns Menschen ist, und bat nun die Lehrerin um Hilfe ... Ja, solches Verhalten können diese Geschichten leicht bewirken, denn es ist ja wirklich nicht ratsam, diese liebenswürdigen Geschöpfe in Gefahr zu bringen oder sie zu verärgern. Genau genommen hängt ja unser ganzes Glück an ihrer Existenz. Es kann also ganz sicher nicht schaden, wenn viele Kinder davon erfahren und rechtzeitig lernen, auf sie Rücksicht zu nehmen, sie zu beschützen und vor allem diskret mit der Anwesenheit der Geheimnisvollen umzugehen. Gabriele Hoffmann (Leanders Leseladen, Heidelberg)