Babyflüsterer
Wenn Babys schreien, sind Eltern oft ratlos. Was braucht mein Baby? Hat es Hunger oder ist es uzufrieden? Mit diesem Buch lernen Sie, Signale zu deuten und die Sprache Ihres Kindes zu entschlüsseln. So werden Sie die Bedürfnisse Ihres Babys...
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Wenn Babys schreien, sind Eltern oft ratlos. Was braucht mein Baby? Hat es Hunger oder ist es uzufrieden? Mit diesem Buch lernen Sie, Signale zu deuten und die Sprache Ihres Kindes zu entschlüsseln. So werden Sie die Bedürfnisse Ihres Babys besser verstehen und können auch mal wieder durchschlafen. Mit Tipps zur Kinderpflege.
Endlich ist das Baby da! Aber wie geht es nun weiter? Wie können junge Eltern erkennen, was ihr Kind braucht, wann es hungrig, müde oder gestresst ist? Die Hebamme und Kinderkrankenschwester Tracy Hogg versteht die Sprache der Kleinen und hat eine Methode entwickelt, die Eltern hilft, die Bedürfnisse ihres Kindes zu verstehen und entspannt mit der neuen Situation umzugehen. Eine wertvolle Hilfe für den Alltag.
Babyflüsterervon Tracy Hogg und Melinda Blau
LESEPROBE
Einführung
Die beste Art, Kinder zu anständigenMenschen zu
erziehen, besteht darin, sieglücklich zu machen.
Oscar Wilde
Die Sprache lernen
Eines vorweg: Die Bezeichnung »Babyflüsterin« stammt nicht von mir, sondern von einermeiner »Mütter«. Sie ist besser als andere Namen, die Eltern vorgeschlagenhaben, wie »Hexe« oder »Zauberin«. Also bin ich die Babyflüsteringeworden. Ich muss zugeben, dass mir der Gedanke gefällt, denn er beschreibt genaudas, was ich tue. Vielleicht kennen Sie den »Pferdeflüsterer«aus dem gleichnamigen Buch oder Kinofilm. Dann erinnern Sie sich bestimmt, wieRobert Redford das verletzte Pferd behandelte, wie er langsam und geduldigKontakt zu ihm herstellte, aufmerksam zuhörte und beobachtete, während ergleichzeitig respektvolle Distanz hielt und über das eigentliche Problem desTieres nachsann. Er ließ sich Zeit, bevor er sich ihm näherte, ihm in die Augenblickte und sanft mit ihm redete. Der Pferdeflüstererblieb während des gesamten Prozesses fest wie ein Fels in der Brandung undbewahrte seine heitere Gelassenheit, die ihrerseits bewirkte, dass sich dasPferd beruhigte. Verstehen Sie mich nicht falsch: Ich vergleiche Neugeborene nichtmit Pferden (obwohl es sich bei beiden um Lebewesen handelt, die unsere Weltprimär über ihre Sinnesorgane wahrnehmen), aber zwischen den Kindern und mirbesteht eine ähnlich innige Beziehung. Sie ist jedoch weder geheimnisvoll nochvon einem Talent abhängig, das nur wenige Menschen besitzen. Babyflüstern hatvor allem mit Respekt, Zuhören, Beobachten und Deuten der Wahrnehmungen zu tun.Es ist eine Fähigkeit, die man nicht über Nacht erwirbt: Ich habe mehr alsfünftausend Kinder beobachtet und behandelt. Aber alle Eltern sind in der Lage,die Sprache ihres eigenen Kindes zu lernen, wenn sie ein paar einfacheVoraussetzungen erfüllen, die in diesem Buch beschrieben werden.
Wie ich mein Handwerk erlernthabe
Man könntesagen, dass ich mich mein Leben lang auf meinen Beruf vorbereitet habe. Ichwuchs als jüngstes von zehn Geschwistern in Yorkshire auf (und mache, nebenbeibemerkt, den besten Yorkshirepudding der Welt). Den größten Einfluss auf meineEntwicklung hatte meine Großmutter mütterlicherseits: Heute ist sie 86 undimmer noch die geduldigste, sanfteste und liebevollste Frau, die ich kenne. Siewar auch eine Babyflüsterin und konnte jedes noch so quengeligeKind beruhigen. Sie stand mir nicht nur bei der Geburt meiner eigenen Töchter zurSeite, sondern hatte auch prägenden Einfluss auf meine Kindheit. Als Kind warich ein Wildfang und alles andere als geduldig, aber ihr gelang es, meine überbordendeEnergie mit einem Brettspiel oder einer Geschichte in den Griff zu bekommen.Zum Beispiel, wenn wir vor dem Kino Schlange standen und ich quengelte und anihrem Ärmel zupfte. »Wann dürfen wir endlich rein? Ich kann nicht mehr warten.«Meine Großmutter väterlicherseits, die ich Grannynannte - sie ist heute 97 -, hätte mir wahrscheinlich einen Klaps für mein ungebührlichesBenehmen verpasst. Als Frau mit strengen Prinzipien war sie der Meinung, dassman Kinder sehen, aber nicht hören sollte. Ihre eigenen hatte sie mit eisernerHand erzogen. Meine Großmutter mütterlicherseits dagegen musste nie strengwerden. Wenn ich es mit meiner Quengelei zu bunt trieb, sagte sieaugenzwinkernd: »Du weißt ja gar nicht, was du alles verpasst, wenn du ständigjammerst und nur dich selbst siehst!« Und damit richtete sie ihren Blick ineine bestimmte Richtung. »Schau mal da drüben, die Mutter mit ihrem Kind! Wasglaubst du, wo die beiden hinwollen?« »Nach Frankreich«, erwiderte ich wie aufein Stichwort. »Und wie kommen sie dorthin?« »Mit einem Jumbo.« Den Ausdruckhatte ich vermutlich irgendwo aufgeschnappt. »Und wo werden sie sitzen?«, fuhrsie fort, und bevor ich es merkte, hatte unser kleines Spiel mich von derlangweiligen Warterei und meiner eigenen Person abgelenkt. Meine Großmutter fordertemeine Fantasie ständig heraus. Sie sah ein Brautkleid im Schaufenster undsagte: »Was meinst du, wie viele Menschen haben mit ihrer Arbeit dazubeigetragen, dass dieses Kleid in der Auslage hängt?« Wenn ich »zwei« sagte,wollte sie Einzelheiten von mir wissen. Wie war es genau in den Laden gelangt?Wo war es hergestellt worden? Wer hatte es mit Perlen bestickt? Wenn sie mitihren Fragen von mir abließ, befand ich mich in Indien und stellte mir denBauern beim Ausbringen der Saat vor, die sich in Baumwolle verwandelte und in demBrautkleid verarbeitet wurde. Das Geschichtenerzählen war eine wichtigeTradition in unserer Familie, nicht nur bei meiner Großmutter und ihrer Schwester,sondern auch bei meiner Urgroßmutter und meiner eigenen Mutter. Immer wenn sieuns Kindern etwas begreiflich machen wollten, woben sie die Lektion in eineGeschichte ein. Diese Gabe haben sie an mich weitergegeben, und heute benutze ichbei meiner Arbeit mit Eltern häufig Geschichten und Metaphern: »Wären Sie inder Lage, einzuschlafen, wenn Ihr Bett auf der Autobahn steht?«, frage ichbeispielsweise, wenn ein Kind tagsüber kein Auge zumacht, weil die Stereoanlagelaut aufgedreht ist. Das ist wirkungsvoller und anschaulicher, als wenn ichsage: »Sie sollten die Musik leiser stellen.« Die Frauen in meiner Familiehaben mich bei der Entwicklung meiner Fähigkeiten unterstützt, aber es war meinGroßvater mütterlicherseits, der Möglichkeiten entdeckte, sie praktisch zunutzen. Er war Pfleger in einer so genannten »Irrenanstalt «. Einmal anWeihnachten nahm er meine Mutter und mich auf die Kinderstation mit. Es war eindüsterer Ort, mit gespenstischen Geräuschen und Gerüchen, wo Kinder mitspastisch gelähmten Gliedmaßen in Rollstühlen saßen oder auf Kissen lagen, dieman auf dem Fußboden verstreut hatte. Ich kann nicht älter als sieben gewesensein, aber ich sehe immer noch das entsetzte, mitleidige Gesicht meiner Mutterund die Tränen, die ihr über die Wangen liefen. Ich dagegen war fasziniert. Ichwusste, dass die meisten Leute Angst vor den Patienten hatten und am liebstenkeinen Fuß in die Nähe der Anstalt gesetzt hätten, aber ich lag meinemGroßvater ständig in den Ohren, mich wieder mitzunehmen, was er auch tat. EinesTages nahm er mich beiseite und meinte: »Du solltest darüber nachdenken, ob duspäter nicht einmal Krankenschwester werden möchtest, Tracy. Du hast ein großesHerz und viel Geduld, genau wie deine Großmutter!« Das war das größteKompliment, das ich jemals erhalten hatte, und wie sich herausstellte, wusstemein Großvater genau, was gut für mich war. Mit achtzehn machte ich eineAusbildung als Krankenschwester, die in England fünfeinhalb Jahre dauert. Ichgebe zu, ich war nicht Klassenbeste, was den theoretischen Teil betraf - ich warein Spätzünder -, aber im Praktikum, das bei uns Teil der Prüfungszulassungist, übertraf ich mich selbst. Ich wurde vom Schulrat sogar zur »Nurse of the Year« gewählt, eineAuszeichnung, die einmal im Jahr an die beste Schwesternschülerin verliehen wird.Und so wurde ich Krankenschwester, Kinderkrankenschwester und Hebamme, miteiner Spezialausbildung in Hypnotherapie. Ich habe inLondon und Indien für die Weltgesundheitsorganisation gearbeitet und mich aufdie Behandlung von körperlich und geistig behinderten Kindern spezialisiert, dieoft keine Kommunikationsmöglichkeiten hatten. Was nicht ganz stimmt: Wie Babysbesaßen sie ihre eigene Sprache und nonverbale Möglichkeiten, sichauszudrücken: durch Weinen oder andere Laute und Körpersprache. Um ihnen zuhelfen, lernte ich ihre Sprache und wurde ihr Dolmetscher. (...)
© GoldmannVerlag
Übersetzung:Ursula Bischoff
- Autoren: Tracy Hogg , Melinda Blau
- 2011, 352 Seiten, Maße: 12,5 x 18,3 cm, Taschenbuch, Deutsch
- Übersetzer: Ursula Bischoff
- Verlag: Goldmann
- ISBN-10: 344216544X
- ISBN-13: 9783442165445
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